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Startschuss für erste Studien zum Zentrum für nachhaltiges digitales Bauen.NRW

Der Kreativ-Campus am Standort Detmold der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe ist dem geplanten „Zentrum für nachhaltiges digitales Bauen.NRW“ ein gutes Stück nähergekommen. Die Landesregierung genehmigte jetzt die Fördergelder für die Potenzialanalyse und die Machbarkeitsstudie dieses prestigeträchtigen Projektes. „Wir freuen uns, dass wir die Förderzulage für diese beiden wichtigen Studien erhalten haben und ich bedanke mich bei allen, die dies möglich gemacht haben“, so die zuständige Vizepräsidentin für Bildung und Internationalisierung Professorin Dr. Yvonne-Christin Knepper-Bartel. Damit sei die TH OWL jetzt in der Lage, beide Studien auszuschreiben und extern zu vergeben.

Da das Gesamtprojekt eine weitreichende Vernetzung mit Wirtschaft, Kommunen, Verbänden und auch einer weiteren Hochschule und Bildungseinrichtungen voraussetzt, kommen diese Verbindungen bereits während der beiden Studien auf den Prüfstand. So sollen im Zuge der Potenzialanalyse auch die Bedarfe in der Wirtschaft, den Verbänden und Kommunen in Bezug auf das digitale Bauen geprüft werden. Schließlich soll das Potenzial eines solchen Zentrums für das Land Nordrhein-Westfalen geprüft werden. Auch ist eine erste Einschätzung des Raumbedarfs für ein solches Zentrum am Kreativ Campus vorgesehen.

Im Anschluss soll eine Machbarkeitsstudie die konkrete bauliche Umsetzung des „Zentrum für nachhaltiges digitales Bauen.NRW“ (ZDB.NRW) unter die Lupe nehmen. Dabei geht es unter anderem um die Einbindung in den ländlichen Raum, eine eventuelle kooperative Umsetzung gemeinsam mit Handwerk und Kommunen sowie um die städtebauliche Einbindung. Um das entstehende Projekt gleichzeitig auch zum Inhalt in der Lehre im Bauwesen werden zu lassen, soll dieses idealerweise nach der Methode des Building Information Modeling (BIM) geplant und umgesetzt werden.

Das „Zentrum für nachhaltiges digitales Bauen.NRW“ soll sich in den drei geplanten Säulen „Forschung und Entwicklung“, „Erprobung“ sowie „Lehre und Fachkräftequalifizierung“ vor allem mit der Digitalisierung der Fertigung und dem optimalen, umweltschonenden Materialeinsatz befassen. Es vernetzt dabei die Bereiche Bildung, Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft. Damit wird das ZDB.NRW zu einem zentralen Ort, an dem kollaborativ, interdisziplinär und praxisnah geforscht, gelernt und sich ausgetauscht werden soll.

Um diese Aufgabe zu erfüllen, sind im „Zentrum für nachhaltiges digitales Bauen.NRW“ drei miteinander verschränkte Komponenten des digitalen Bauens geplant: Digitallabor, Reallabor sowie das Lern- und Kommunikationszentrum. „Das Digitallabor dient der forschenden Entwicklung von neuen anwendungsnahen Bauweisen. Das Reallabor erprobt im großen Maßstab die Erkenntnisse des Digitallabors und wird von der Industrie befeuert. Im Lern- und Kommunikationszentrum erfolgen Lehre, Weiterbildung, Transfer und Wissenschaftsdialog“, erläutert Professorin Yvonne-Christin Knepper-Bartel den geplanten Aufbau des ZDB.NRW. Es sei heute noch nicht absehbar, welche Verfahren der digitalen Baufertigung in Zukunft auf größere Akzeptanz stoßen, jedoch stehe bereits fest, dass auf den Baustellen alle Bauverfahren kombiniert werden, um den größten Mehrwert zu schöpfen. Letztlich wird mit dem Vorhaben auch die Brücke zum Building Information Modeling (BIM) für die Ausführung von Bauvorhaben geschlagen. Denn in der Planung und Baugenehmigung ist die Methode bereits verbreiteter. Für die Ausführung besteht hier noch Entwicklungsbedarf.

Vor dem Hintergrund der Fördermittelzusagen hat der Fachbereich Bauingenieurwesen am Kreativ Campus gerade damit begonnen, die Gebäude am Standort Detmold mit verschiedenen Methoden zu digitalisieren. „Ziel ist es, den bestehenden Campus als „Digitalen Zwilling“ für die Lehre abzubilden. Damit können die Studierenden die Gebäude, die sie real begehen können, im Digitalen Datensatz bearbeiten“, so Knepper-Bartel.